DER BLICK DES VERTRAUENS

 


 

In diesen Zeiten, wo so viel Aufruhr und Unsicherheit herrscht, gibt es eine Konstante im Leben, die sich dem entgegenstellt, das Vertrauen.

 

Vertrauen braucht keine Flügel um zu fliegen, kein Geld um zu kaufen, keine Maske um sich abzugrenzen. Es gibt sie, diese schwierigen Zeiten. In jedem Leben geschehen Dinge, die grausam und sehr schmerzhaft sind. Sie sind da, auch wenn sie nicht gebeten wurden zu kommen. Doch wir können sie bitten, wieder zu gehen, wir sind nicht verpflichtet, Ihnen Dauergastrecht zu gewähren. Der Verstand wird jetzt sagen: ja aber es liegt nicht an mir, ist nicht mein Fehler, die anderen haben Schuld. Ich kann nichts dagegen tun, bin machtlos. Machtlos? Du bist machtlos in deinem eigenen Leben? Dann bitte ich dich für einen Moment inne zu halten und dich zu fragen, wer wenn nicht ich, hat Macht über mich? Der Coronavirus, der Arbeitgeber, die Versicherung, die Politiker? Sicher, das kann man so sehen. Und somit stimmt deine Aussage, dass du machtlos deinem eigenen Leben gegenüber stehst.

 

Wie immer gibt es mehrere Seiten der Wahrnehmung. Versuche mal dich zu verabschieden von der Idee, dass andere an der Misere schuld sind. Es braucht keinen Schuldigen. Diese Zuweisung von Schuld bringt dir nichts. Deiner Familie, deinen Freunden, deinen Geschäftspartnern auch nicht. Das einzige, das dir etwas bringt, ist eine andere Sicht auf die Geschichte. Einen Blick mit offenen Augen, einen Blick mit Herz und Vertrauen.

 

Es gibt also keine Schuld – wohl aber eine schwierige Situation. Doch gibt es an dieser Situation nicht auch Gutes? Auch wenn sie noch so ausweglos erscheint, gibt es immer diese andere Sicht auf die Dinge: du hast nun Zeit deine Augen auf die Natur zu richten, du hast nun Zeit, die darin enthaltene Schönheit und Raffinesse zu sehen. Du hast nun Zeit, dein Herz zu öffnen und einen längst überfälligen Brief zu schreiben, ein Telefongespräch zu führen, das dir schon lange auf der Seele liegt. Du hast nun Zeit, Ordnung zu schaffen, in deinem Haus, in deinem Keller, in deinem Leben. Du hast nun Zeit, dich zu bewegen, in körperlicher wie auch in geistiger Hinsicht. Wie wäre es mit totaler Hingabe Musik zu hören, in einer Meditation die Stille zu finden, die geistige Komfortzone zu verlassen und etwas ausprobieren, worüber du vielleicht vor zwei Wochen noch gelächelt hättest?

 

In jedem Anfang liegt ein Zauber – wer weiss, vielleicht findest du eine neue Leidenschaft. Oder findest überhaupt Leidenschaft. Sie ist dir im ganzen emsigen Alltagstreiben abhandengekommen? Dann ist es höchste Zeit sie zu suchen und ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du sie findest.

 

Lass dich leiten von der Zeit, von Sonne und Mond, lass dich treiben mit dem Fluss der schönen Gedanken, lass dich verweilen an einem Ort, wo du dich sicher und geborgen fühlen darfst – bei dir allein. Nur in dir findest du dein Glück, nur in dir kannst du die Sicht auf die Geschehnisse verändern. Nur in dir findest du das Vertrauen, diese absolut nicht alltägliche Situation als Gewinner, gestärkt und mit einem Lächeln zu verlassen.

 

Fasse dir ein Herz und fülle es mit all dem Schönen, das dir von nun an begegnet. Das Schwierige ist so oder so da. Doch aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, hast du die Möglichkeit daraus Stärke aufzubauen und mit mutigen Schritten deinen neuen, erfüllenden Gedankenbildern entgegenzugehen.

 

 

 

Brigitte Magee, 24.03.2020